Unsere Position zum Tempolimit

logo Allianz pro Tempolimit (© VCD)Unser Ziel ist es, den Autoverkehr deutlich zu reduzieren, und die allgemeine Geschwindigkeit im Straßenverkehr auf ein menschengerechtes Maß zu verringern. Ein Tempolimit für Kraftfahrzeuge innerorts bei 30 km/h, auf Landstraßen bei 80 km/h und auf Autobahnen bei 100 km/h wäre ein erster Schritt, um die Zahl der Unfallopfer und die Kohlendioxidemissionen deutlich zu senken. Wir zitieren hier gerne ein paar Erkenntnisse aus der kritischen Wissenschaft.



Sondergutachten "Umwelt und Straßenverkehr" (2005)

Der Umweltrat zitiert eine Studie des Umweltbundesamtes:

"Demnach könnte durch die Einführung eines Tempolimits eine Senkung der CO2-Emissionen außerorts um 8% und auf Autobahnen um 9% (Tempo 120) bzw. 19% (Tempo 100) erreicht werden."

Außerdem:

"Ein anschauliches Beispiel für die Wirkung einer generellen Geschwindigkeitsbeschränkung bietet das von November 1973 bis März 1974 aufgrund der 'Ölpreiskrise' verhängte Tempolimit von 100 km/h, durch das die Anzahl der Getöteten und Schwerverletzten auf Autobahnen um rund 50 % zurückging."

Deshalb resümiert der Umweltrat:

"Geschwindigkeitsbeschränkungen können einen spürbaren Beitrag zur Verminderung verkehrsbedingter Umwelt- und Gesundheitsbelastungen leisten. Der SRU empfiehlt, die unverbindliche Richtgeschwindigkeit von 130 km/h auf Bundesautobahnen in ein verbindliches Tempolimit umzuwandeln und mittelfristig eine weitere Absenkung auf 120 km/h zu prüfen. Im innerörtlichen Bereich sollte mit Ausnahme von Durchgangsstraßen ein Tempolimit von 30 km/h eingeführt werden. Zur besseren Durchsetzung der bestehenden bzw. neu einzuführenden Geschwindigkeitsbeschränkungen sind eine maßvolle Ausweitung der Kontrollintensität und eine schärfere Sanktionierung auch in Form temporärer Fahrverbote anzustreben."

Das Phänomen Verkehr

Rudolf Pfleiderer, von den unabhängigen Verkehrswissenschaftlern meint:

"Es sind in erster Linie die hohen Geschwindigkeiten, die den Verkehr, wie wir ihn heute kennen, erzeugt haben."

Möglichkeiten der Einsparung volkswirtschaftlicher Kosten durch Geschwindigkeitsbegrenzungen

Das Umwelt- und Prognose Institut kommt in seinem Bericht Nr. 42 zu dem Schluss,

"...dass durch das Geschwindigkeitskonzept 100/80/30 in Deutschland jährlich 2000 Menschenleben gerettet und über 100 000 Verletzte vermieden werden können."

"Verkehr.Umwelt.Klima. Die Globalisierung des Tempowahns"

Winfried Wolf schreibt in seinem bekannten Buch:

"Als es 1952 zur Aufhebung aller Geschwindigkeitsbegrenzungen kam, schnellte die Zahl der Getöteten von 7775 auf 11299, um 45 Prozent, hoch."

"Stehzeuge"

Knoflacher sieht u.a. folgendes Problem:

"Schnelle und billige Verkehrsmittel sind die Voraussetzung für die weitere Anhäufung des Kapitals in immer weniger zentralen Strukturen."

Weiter:

"Bei Einführung der gerechten Kosten würden die Geschwindigkeiten [...] zurückgehen müssen. [...]"

Umweltlexikon online

"Seit Jahren fordern weite Kreise der Politik, der Polizei, der Verkehrs- und Umweltforschung und die Umweltverbände die Einführung eines Tempolimits, doch hat bisher der konservative Gesetzgeber - wider alle überzeugenden Erkenntnisse und Vernunft - die Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung strikt abgelehnt. Außer in der BRD gelten in allen zivilisierten Ländern auf Autobahnen Geschwindigkeitsbegrenzung zwischen 88 km/h (USA) und 140 km/h. [...] Die fehlenden Geschwindigkeitsbegrenzungen in der BRD müssen wohl dem Einfluß der Automobilindustrie zugeschrieben werden, da inzwischen die Mehrheit der Bevölkerung für Geschwindigkeitsbegrenzung ist."

Weitere Links

Zitate

"Ohne eine verursachergerechte Anlastung externer Kosten des Gütertransports ist eine am Bedarf orientierte Infrastrukturpolitik nicht nur verkehrs- und regionalpolitisch zweifelhaft, sondern sie steht auch regionalen Wirtschaftskreisläufen entgegen. Die gesamte am Bedarf orientierte überregionale Infrastrukturpolitik ist aus ökonomischer Sicht in Frage zu stellen."

---- IFO, München 2003