Autofreie aufgewacht!

(Zu der Melodie, auf die seit fast 150 Jahren gesungen wird: "Mann der Arbeit aufgewacht, und erkenne Deine Macht, alle Räder stehen still, wenn Dein starker Arm es will.")

  1. Autofreie, aufgewacht
    und erkennet Eure Macht.
    Die Motoren schweigen still,
    wenn der Mensch die Vorfahrt will.

  2. Gärten woll’n wir statt Asphalt,
    statt Beton wächst wieder Wald.
    Kinder spielen ohne Not,
    wo kein Auto sie bedroht.

  3. Vorfahrt für die Wandersleut,
    keine Zäune weit und breit,
    nicht an jeder Ecke droht
    eine Ampel blutig rot.

  4. Na, das wäre doch gelacht,
    daß mein Rad 'nen Umweg macht,
    damit auf der Fahrbahn dann
    massig Blech vorbeiziehn kann.

  5. Wenn wir in die Zukunft gehn,
    soll kein Blech im Wege stehn.
    Vorwärts! Bald ist es geschafft,
    vorwärts jetzt - mit Muskelkraft!

Zitate

"In den letzten dreißig Jahren hat sich der Pkw-Bestand in Deutschland verdoppelt. Leben wir heute besser? Also können wir den Bestand um die Hälfte zurückfahren. Und haben wieder doppelt so viel Platz und freie Sicht in unseren Städten. Das ist eine Befreiung wie damals, als die Stadtmauern und -befestigungen abgerissen wurden..."

---- Bertram Weisshaar, in der taz, am 20. November 2010

 

Das Auto ist vieles, bevor es Verkehrsmittel ist: Prestigeobjekt, Fetisch, Sportgerät, vor allem aber – ein grosses Freiheitsversprechen. ...  Die Freiheitsbilanz des Autos ist zweifelhaft aus der Sicht der Autonutzenden; aus der Aussensicht ist sie verheerend. ...

Im 20. und 21. Jahrhundert starben weltweit mehr Menschen im Strassenverkehr als in Kriegen, und wenn in den früh motorisierten Ländern die Zahl der Verkehrstoten seit 1970 abnimmt, so vor allem, weil sich die zu Fuss Gehenden unterworfen haben....

Aus: Das Auto und die Freiheit - moneta - Magazin für Geld und Geist