Induzierter Verkehr: "Wer Straßen säht, wird Verkehr ernten ..."

Auf diese Kurzfassung könnte man das ganze Thema "Induzierter Verkehr" reduzieren. Neue Straßen erzeugen zusätzlichen Verkehr. Eigentlich eine ganz einfache und logische Sache .

Das Umweltbundesamt stellte 2005 in "Determinanten der Verkehrsentstehung (PDF, 452 kb) fest:

"Wer Straßen säht, wird Verkehr ernten` war lange nur eine prägnante Formel, mit der Verkehrsbürgerinitiativen auf die verkehrserzeugende Wirkung des Infrastrukturausbaus aufmerksam machten. Von der 'seriösen' Verkehrswissenschaft und -politik wurden solche Effekte lange Zeit bestritten. Inzwischen haben etliche Untersuchungen den Zusammenhang eindeutig belegt."

"Die derzeit verwendeten Bewertungsverfahren zur Beurteilung von Infrastrukturmaßnahmen berücksichtigen jedoch weder die induzierten Verkehre noch die Wirkungen des Verkehrsinfrastrukturausbaus auf die regionale Entwicklung in angemessener und systematischer Weise."

"Die Bundesverkehrswegeplanung hat den induzierten Verkehr lange ganz vernachlässigt und trägt ihm immer noch nicht ausreichend Rechnung."

"Um eine angemessene Berücksichtigung des induzierten Verkehrs zu gewährleisten, ist es angebracht, die Infrastrukturausbaupläne des Bundes auf den Prüfstand zu stellen."

Im aktuellen Bundesverkehrswegeplan  aus dem Jahr 2003 wurde der induzierte Verkehr wenigstens formal berücksichtigt - allerdings viel zu gering.

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Zitate

"Radfahrer werden vom Autostrom bedrängt. Autos nehmen ihnen die Vorfahrt, schneiden sie beim Rechtsabbiegen und lassen sie über unbedacht geöffnete Autotüren stürzen.[...]Wohlstand verdrängt die Zweiräder aus dem Straßenbild, aber doch nicht so schnell, wie es im Interesse der Verkehrssicherheit auf den Straßen wünschenswert wäre.[...]Fahrräder [...] gehören nicht in den Großstadtverkehr,[...]"

--------- Artikel in der ZEIT von 1969!