Es gibt zwar zu jedem Verkehrsträger eigene Fachverbände. Diese haben fachliche Stellungnahmen zu unterschiedlichen verkehrspolitischen Themen erarbeitet, die wir oftmals teilen können. Allerdings haben wir als Autofreie eine eigene Perspektive, die nicht nur einseitig die Fahrradfahrer, die Fußgänger oder die Bus&Bahn-Fahrgäste im Blick hat. Wir versuchen, das gesamte Verkehrssystem nicht aus den Augen zu verlieren und legen den Finger in die Wunden, die die politisch und rechtlich zementierte Vormachtstellung des Autos gerissen hat.
Da wir nicht auf Autofahrer unter unseren Mitgliedern Rücksicht nehmen müssen, können wir deutlich sagen, wo das eigentliche Problem liegt:
Wenn mehr Menschen zu Fuß gehen, mit dem Fahrrad fahren oder Busse und Bahnen nutzen sollen, wird es nicht reichen, Anreize zu setzen und Fördermittel zu geben. Der Autoverkehr muss eingeschränkt, das Autofahren muss unattraktiver gemacht werden. Dazu bedarf es nicht immer gleich Fahrverbote. Ein erster Schritt wäre es, jedem Verkehrsträger die Kosten anzulasten, die er verursacht. Wenn es eine Kostenwahrheit im Straßenverkehr gäbe, würden mehr Menschen mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.
Zu guter letzt wollen wir Antworten geben auf Fragen des Graubereichs: Was halten Autofreie von Elektrofahrrädern, Carsharing und Fahrgemeinschaften? Unterstützen sie ein Tempolimit?
Planungsverfahren für Straßenbauprojekte werden von der Verkehrslobby oft gezielt gefälscht, um einen möglichst hohen volkswirtschaftlichen Nutzen vorzutäuschen. Die politischen Entscheidungsgremien werden gezielt in eine bestimmte Richtung manipuliert und damit in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeengt.
Die unabhängigen Verkehrswissenschaftler möchten dem entgegenwirken: www.verkehrswissenschaftler.de .
Hier sammeln wir Informationen zum Strassenverkehrsrecht insbesondere sofern es Autofreie und deren Lebensbedingungen betrifft. Wir geben allerdings keine Rechtsberatung!
Es ist offensichtlich, dass die Gesetze, die Gerichte und die Verwaltung den motorisierten Individualverkehr gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern bevorzugen und damit den Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes missachten. Trotzdem blieb unsere Verfassungsbeschwerde ohne Erfolg.
Weiterlesen: Unsere Position zum VerkehrsrechtDie klassische oder besser gesagt einseitig zielorientierte Verkehrswissenschaft berücksichtigt ihrem Ziel entgegenstehende Faktoren nicht oder nur unzureichend. Dazu zählt z.B. der induzierter Verkehr , dem im Bundesverkehrswegeplan viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Planungsverfahren für Verkehrsprojekte werden gezielt gefälscht, um einen ökologischen und volkswirtschaftlichen Nutzen vorzutäuschen. Die politischen Entscheidungsgremien werden in eine bestimmte Richtung manipuliert und damit in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeengt. Die unabhängigen Verkehrswissenschaftler möchten dem entgegenwirken.
Weiterlesen: Unsere Position zur VerkehrswissenschaftRadwege werden nicht für die Radfahrer gebaut, sondern meistens gegen sie. Der Hauptzweck der Radwege ist die Beschleunigung des motorisierten Individualverkehrs (MIV). Dieser Zweck kann nur erfüllt werden, wenn man die Radfahrer auf die Radwege zwingt. Nur deshalb gibt es in Deutschland die Radwegebenutzungspflicht.
Radwege sind gefährlich, versiegeln zusätzliche Flächen, und dienen nur zur Beschleunigung des Autoverkehrs.
Weiterlesen: Unsere Position zu RadwegenElektroautos lösen die Probleme nicht, die von Autos mit Verbrennungsmotoren verursacht werden. Wenn der Strom zum Aufladen der Batterien erneuerbar erzeugt wird, entstehen zwar ersteinmal keine Treibhausgasemissionen durch den Betrieb von Elektroautos. Aber erstens haben die meisten Haushalte heutzutage noch keinen Ökostrom, und zweitens würde dieser selbst dann an anderer Stelle (in den Haushalten, in Industrie und Gewerbe) im Netz fehlen und wieder durch Kohle- und Atomstrom ersetzt werden. Unterm Strich emittieren Elektroautos im Betrieb nicht weniger Dreck als herkömmliche.
Weiterlesen: Unsere Position zu ElektroautosAb und zu mal ein Auto nutzen, statt eines besitzen? Es gibt inzwischen viele verschiedene Möglichkeiten, auch ohne eigenen Pkw vor der Tür auf eines zurückggreifen zu können, wenn es nötig ist. Neben den klassischen Autovermietungen und Carsharing-Angeboten mit festen Verträgen und Stationen bieten neuere Varianten wie car2go u.ä. flexible Lösungen an. Man bezahlt nur die Registrierung, und kann dann spontan eines im Straßenraum mieten und wird minutengenau abgerechnet. Der Markt ist stark in Bewegung.
Für Langstreckenfahrten können v.a. jungen Menschen mit einem geringen Budget und ohne hohe Komfortansprüche über Mitfahrzentralen im Internet eine Gelegenheit finden, bei anderen Privatpersonen im Auto eine bestimmte Strecke mitzufahren. Bis wenige Stunden vor der Abfahrt kann man so z.B. auch kurzfristig viel günstiger von Berlin nach Hamburg kommen als mit der Deutschen Bahn. Dort gibt es günstige Angebote nur noch im Voraus als Sparticket; flexibel oder spontan mit dem Zug fahren ist ziemlich teuer geworden.
autofrei leben! e.V. hat der Entwicklung von Teilauto-Modellen und dem Erfolg von Mitfahrzentralen in den letzten Jahren mit einem lachenden und einem weinenden Auge zugesehen.
Weiterlesen: Unsere Position zu Carsharing und FahrgemeinschaftenDer Mobilitätsstil autofrei leben! ist grundsätzlich darauf angewiesen, dass es alternative individuelle Verkehrsangebote gibt. Dabei ist das Fahrrad natürlich der wichtigste Baustein. Aber uns ist klar, dass ältere oder evtl. körperlich eingeschränkte Menschen zu schwach sein können, um längere Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen. Bei Gegenwind und in Gegenden mit starken Steigungen fällt das Treten in die Pedale oftmals sogar sportlichen Menschen schwer.
Fahrräder mit einem kleinen elektrischen Motor als Trethilfe sind seit einigen Jahren erhältlich und inzwischen praxiserprobt. autofrei leben! e.V. begrüßt diese Entwicklung, weil "Pedelecs" den Umstieg auf das Fahrrad erleichtern können.
Weiterlesen: Unsere Position zu Unsere Position zu PedelecsIm Gegensatz zu Pedelecs , die die menschliche Muskelkraft nur unterstützen und auch ohne Motor gefahren werden können, halten wir Elektroroller, Segways, E-Bikes und andere Kleinstfahrzeuge mit eigenem Antrieb für keinen Schritt in die richtige Richtung.
Motorisierte Zweiräder haben im Prinzip ähnliche Probleme wie Autos , was Umweltschäden, Lärmemissionen und Sicherheitsrisiken angeht. Den Antrieb auszutauschen und den fossilen Kraftstoff durch Batteriestrom zu ersetzen ist genausowenig wie bei Elektroautos eine geeignete Lösung. Die Produktion und spätere Entsorgung der Fahrzeuge und der Batterien ist sehr ressourcen- bzw. energieaufwändig und umweltschädlich. Der Strom für die Batterien wird in Deutschland zum Großteil noch in Kohle- und Atomkraftwerken hergestellt. Grundsätzlich ist die Umwandlung von elektrischer in mechanische Energie in einem schweren Aggregat eine sehr ineffiziente Form der Fortbewegung von Personen.
Weiter: Unsere Position zu Unsere Position zu Elektrorollern, Segways & Co.Vor einigen Jahren wurde das Tagfahrlicht für Motorräder vorgeschrieben.Dies sollte die Sicherheit der Motorradfahrer erhöhen. Dieser Sicherheitsvorsprung wird durch Tagfahrlicht für alle Kfz verspielt. Außerdem werden die unbeleuchteten Verkehrsteilnehmer, also Fahrradfahrer und Fußgänger mehr als bisher gefährdet, weil bevorzugt auf Lichter geachtet wird.
Alles Unbeleuchtete geht in der grauen Masse drumherum unter. Abgesehen davon werden durch den zusätzlichen Energieverbrauch hunderte von Litern Sprit verbrannt und zig Tonnen CO2 in die Luft geblasen. Das wird sich zwar mit der Entwicklung von speziellen Tagfahrleuchten (wie sie in Skandinavien schon Standard sind) etwas bessern, trotzdem bleibt es jedoch bei einem Mehrverbrauch.
Weiterlesen: Unsere Position zum TagfahrlichtUnser Ziel ist es, den Autoverkehr deutlich zu reduzieren, und die allgemeine Geschwindigkeit im Straßenverkehr auf ein menschengerechtes Maß zu verringern. Ein Tempolimit für Kraftfahrzeuge innerorts bei 30 km/h, auf Landstraßen bei 80 km/h und auf Autobahnen bei 100 km/h wäre ein erster Schritt, um die Zahl der Unfallopfer und die Kohlendioxidemissionen deutlich zu senken. Wir zitieren hier gerne ein paar Erkenntnisse aus der kritischen Wissenschaft.
Weiterlesen: Unsere Position zum TempolimitWer profitiert vom Umwelt- und Naturschutz? Sind unsere Umweltbelastungen sozial und räumlich gesehen gerecht auf die Gesellschaft verteilt? Das Thema "Umweltgerechtigkeit" untersucht den Zusammenhang zwischen sozialer Gerechtigkeit, Umwelt- und Naturschutz, auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene.
Eindrucksvolle Bilder eines Stadtteilvereins, der für den Ausbau des Straßenbahnnetzes in Heidelberg kämpft.
[taz] Autos bestehen zu fast drei Vierteln aus Metallen. Bei der Förderung der Erze wird wenig Wert auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen gelegt.
(Solidarische Mobilität) Eine Studie der US-Universität Wisconsin in Madison hat ergeben, dass Kinder, die in Städten leben, einem ganz besonders hohen Risiko ausgesetzt sind, an Asthma zu erkranken.
(taz) Die starke Zunahme von Dieselfahrzeugen führt dazu, dass im Jahr 2050 die Zahl der Todesfälle durch die Feinstaubbelastung weltweit auf 3,6 Millionen jährlich ansteigen wird.
(ZEIT ONLINE) Dass Bewegung gut tut ist klar. Verschiedene Studien belegen nun, wie sehr Laufen oder Spazieren gegen Krebs, Rückenschmerz, Osteoporose und Depressionen helfen.
Der Tag gegen den Lärm findet seit 1998 einmal jährlich im April statt. Damit informiert die Deutschen Gesellschaft für Akustik in Deutschland die Öffentlichkeit über Lärm und seine Ursachen sowie dessen Auswirkungen. Deutschlandweit werden mittlerweile an diesem Tag über 150 Aktionen durchgeführt und machen damit das Thema Lärm publik!
Berichte des Arbeitsbereichs Bewegung und Gesundheit des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin (Uni Zürich) zu den gesundheitlichen und ökonomischen Wirkungen von körperlicher Aktivität dank "Langsamverkehr" - also Radfahren und Zu-Fuß-Gehen.
(SZ) Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat ihre Warnung vor Dieselabgasen deutlich verschärft. Bislang wurde ein Krebsrisiko lediglich nicht ausgeschlossen, jetzt ist klar: Dieselabgase sind krebserregend. Experten schätzen die Zahl der jährlichen Todesfälle, die auf ihre Abgase zurückgehen, allein Deutschland auf deutlich mehr als 10.000.
(ZEIT ONLINE) Wir legen immer größere Distanzen zurück, um dieselben Bedürfnisse zu befriedigen. Hermann Knoflacher im ZEIT ONLINE-Interview
Der Tag gegen den Lärm findet seit 1998 einmal jährlich im April statt. Damit informiert die Deutschen Gesellschaft für Akustik in Deutschland die Öffentlichkeit über Lärm und seine Ursachen sowie dessen Auswirkungen. Deutschlandweit werden mittlerweile an diesem Tag über 150 Aktionen durchgeführt und machen damit das Thema Lärm publik!
Umfangreiche Informationen zu allen Bereichen der Verkehrssicherheit und zu Verkehrsunfällen auf dem Portal der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung.
Fußgänger und Radfahrer bezahlen die Disziplinlosigkeit von Autofahrern mit ihrem Leben. Statt den Jagdtrieb von Rasern zu bekämpfen sollen Temposünder entlastet werden. Die Neuregelung der Flensburger Sünderdatei ist irrational.
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat sieht sich "unabhängigen Vorreiter und Kompetenzträger in allen Belangen der Straßenverkehrssicherheit." Seine Aufgabe ist die Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Schwerpunkte sind Fragen des menschlichen Verhaltens, der Fahrzeugtechnik, der Infrastruktur, des Verkehrsrechts, der Verkehrsüberwachung und der Verkehrsmedizin.
Verkehrssicherheitsprogramme, die bundesweit und für jeden zugänglich angeboten werden, sind auf dieser Internetplattform dargestellt.
1993: "Tatsächlich stirbt auf deutschen Straßen jedes Jahr eine mittlere Kleinstadt. Zehntausend Menschen. Rechnet man die letzten Jahre zusammen, ergibt das eine mittlere Großstadt von hunderttausend Einwohnern. Wir nehmen ihren Tod in Kauf, weil wir den Autos freien Lauf lassen. Eine halbe Million Verletzte kommen jährlich dazu. Das war in den letzten Jahren die Gesamtzahl aller Bürger von Berlin, Hamburg und München. Fünf Millionen Menschen verletzt. Der Preis der Freiheit."
(ZEIT ONLINE) Wir legen immer größere Distanzen zurück, um dieselben Bedürfnisse zu befriedigen. Hermann Knoflacher im ZEIT ONLINE-Interview
(Tagesspiegel) Fußgänger und Radfahrer bezahlen die Disziplinlosigkeit von Autofahrern mit ihrem Leben. Statt den Jagdtrieb von Rasern zu bekämpfen sollen Temposünder entlastet werden. Die Neuregelung der Flensburger Sünderdatei ist irrational.
(ZEIT ONLINE) Autos sind aus Stahl, Kupfer und Alu. Ihr Abbau richtet in den Ursprungsländern große Schäden an. Hilfsorganisationen fordern: Die Autohersteller müssen das verhindern.
Umfangreiche Informationen zu Luftschadstoff-, Treibhausgas- und Lärmemissionen aller Verkehrsträger, Flächenverbrauch und Lösungsansätzen im Themenfeld Verkehr und Umwelt.
Für die Gewinnung von Lithium, das für Batterien in Elektroautos gebraucht wird, müssen in Argentinien indigene Völker umgesiedelt und Naturlandschaften zerstört werden.
[taz] Autos bestehen zu fast drei Vierteln aus Metallen. Bei der Förderung der Erze wird wenig Wert auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen gelegt.
(BBC News) Electric cars might pollute much more than petrol or diesel-powered cars, according to new research. (Laut einer aktuellen Studie können Elektroautos die Luft sogar stärker belasten als Benzin- oder Diesel-angetriebene Autos.)
"Es geht nicht um einen Kampf für oder gegen das Auto, sondern es geht um einen Kampf für die Freiheit des Menschen aus der Diktatur von Fahrmaschinen."
--- Hermann Knoflacher in "Stehzeuge"